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Von Engeln und Teufeln
     Angesichts der vielfältigen esoterischen Bewegungen, die mit allerhand Ritualen und Engels - und anderen Anrufungen von Mächten dem Einzelnen zu mehr Lebensfreude und einem glücklichen Platz auf diesem Planeten verhelfen möchten, fühle ich mich dazu aufgerufen, den ein oder anderen Kommentar zu diesen teilweise äußerst negativ einzuschätzenden Strömungen abzugeben, um ein wenig das Bewusstsein dafür zu wecken, was hier mit den Menschen und auch mit diesem Planeten geschieht, den wir angeblich dank dieser vielen Methoden und unterschiedlichen Helferlein so positiv beeinflussen.
Die folgenden Seiten sind ein Auszug aus einer Publikation ("Ringe im Wasser"), die ich derzeit zu diesem Thema verfasse, um Menschen einerseits aufzuklären und ihnen andererseits Wege aufzuzeigen, die den oben genannten, die letztlich in die Irre führen, vorzuziehen sind.


Heal the world

There's A Place In Your Heart And I Know That It Is Love
And This Place Could Be Much Brighter Than Tomorrow
And If You Really Try You'll Find There's No Need To Cry
In This Place You'll Feel There's No Hurt Or Sorrow

There Are Ways To Get There If You Care Enough For The Living
Make A Little Space - Make A Better Place...

Heal The World Make It A Better Place
For You And For MeAnd The Entire Human Race
There Are People Dying If You Care Enough For The Living
Make A Better Place For You And For Me

If You Want To Know Why There's A Love That Cannot Lie
Love Is Strong It Only Cares For Joyful Giving
If We Try We Shall See In This Bliss We Cannot Feel
Fear Or Dread We Stop Existing And Start Living

Then It Feels That Always Love's Enough For Us Growing
So Make A Better World Make A Better World...

Heal The World Make It A Better Place
For You And For Me And The Entire Human Race
There Are People Dying If You Care Enough For The Living
Make A Better Place For You And For Me

And The Dream We Were Conceived In Will Reveal A Joyful Face
And The World We Once Believed In Will Shine Again In Grace
Then Why Do We Keep Strangling Life Wound This Earth
Crucify Its Soul Though It's Plain To See This World Is Heavenly
Be God's Glow

We Could Fly So High Let Our Spirits Never Die
In My Heart I Feel You Are All My Brothers
Create A World With No Fear Together We'll Cry Happy Tears
See The Nations Turn Their Swords Into Plowshares

We Could Really Get There If You Cared Enough For The Living
Make A Little Space To Make A Better Place...


Michael Jackson



     Bestellungen ans Universum werden aber selten in diesem Sinne der Weltverbesserung, wie in diesem Lied von Michael Jackson gewünscht, aufgegeben. Und die schöne neue Welt ist oftmals bereits dann verwirklicht, wenn man seine eigenen Schäfchen im Trockenen wähnt, egal wie viel Leid dann um uns herum noch herrscht. Denn schließlich - wie praktisch - hat jeder sein eigenes Karma zu erfüllen, und so darf man sich ja eigentlich gar nicht zu sehr in das Schicksal der Welt einmischen. Ganz recht, aber in Bezug auf das eigene Wohlergehen mischen wir uns eben doch nur allzu gerne ein und beeinflussen durch unsere Visualisierungen und mit Hilfe von Engeln und anderen Kräften das Gelingen unserer Projekte, vom Parkplatz beim Shoppen angefangen bis hin zum neuen Job oder dass der ungeliebte Nachbar doch bitte ausziehen möge.
Jedoch ist zu bedenken, dass Bestellungen beim Universum, die dem Einzelnen einen Vorteil verschaffen, immer zu einer Verschiebung der Kräfte führen können, und so ist des einen Freud' auch hier vielleicht des andern Leid. Wer hat daran schon einmal gedacht?
Und nicht nur das! Denn "die Geister, die ich rief" und die sich nach Bestellungen beim Kosmos und bei den Engeln & Co. ganz unbeachtet einstellen, sind nicht zu unterschätzen.
Bedenken wir doch die Kraft der Gedanken und der Worte, die uns mit Ritualen und gezielt eingesetzten Gedanken - und Wortmächten Vergünstigungen und Güter verschaffen sollen und dabei angeblich nur Gutes bewirken (für uns), während sie in Wirklichkeit Geister aus ihren Flaschen entlassen, die eigentlich nur darum unter Verschluss sind, weil sie grundsätzlich und von ihrem ureigensten Wesen her nicht dem Guten dienen.
Diese Flaschengeister sind Energien, die nichts Gutes für die Welt bereit halten, die zwar Macht haben und damit ihrem Herren zu Diensten sind, jedoch dem großen Ganzen kein Licht bescheren, sondern - und das ist das Makabre - die Dunkelheit in der Welt verstärken, anstatt sie zu vertreiben.

     Wie kann auch aus einem Ego - Wunsch, der allein mir nutzen soll, Gutes für alle entstehen?
Wie kann aus Angst oder Gier, aus Nicht - Akzeptanz und mangelnder Demut Freude in der Welt wachsen und sanfte Bescheidenheit?
Das ist ebenso absurd wie der Versuch, Frieden mit Waffengewalt herzustellen.
Wen rufen wir also an, wenn wir uns im Warenhaus Kosmos bedienen lassen?
Und wird hier nicht sowieso jeder bedient, der unlauteren Herzens ist?!
Wer wagt es, den Himmel für sich zu verbrauchen und glaubt dabei, dass ihm nun die Englein jeden Wunsch von den Augen ablesen?!
Hier erwachen andere Wesen, nicht aber die Engel zum Leben. Hier werden andere Kräfte dankbar gefüttert, nicht aber die lichten, wahrhaft herzlichen, wahrhaft aufrichtigen, nicht die Wahrheit, sondern ihr Gegenteil.
So, welcher Schlange folgen wir heute im Genuss unseres scheinbaren Paradieses, die uns am Ende viele Umwege beschert, den Weg zur Selbst - Werdung nicht erleichtert, sondern ihn verwirrt und uns in gröberen Schlingen gefangen hält als diejenigen es waren, die wir uns aufmachten, um sie zu lösen?!
Dank dieser Esoterik, die sich unter anderem anmaßt, die Matrix der Erde zu verändern, verbleiben wir im vermeintlichen Segen des Himmels noch lange als Marionetten im Dunkeln oder vielmehr im Kunstlicht einer gigantischen Ego - Blase. Solange wir unseren Weg nicht annehmen, unsere Schwierigkeiten nicht als Notwendigkeit tragen lernen, um einen Maßstab für Richtig und Falsch zu bekommen, nicht wahrhaft wachsen und aufrichtige Vollkommenheit erlangen wollen, solange irren wir in einem endlosen Kreislauf von Täuschung und Enttäuschung von Inkarnation zu Inkarnation über diesen Planeten.


"Das Leben in dieser Welt der Gegensätze ist
notwendigerweise voller Fehler und dient dazu,
den Weg zurück zur Einheit zu finden. Jeder Fehler
und jedes Krankheitsbild verdeutlichen so
zur Vollkommenheit fehlende Elemente und
werden damit zur Entwicklungschance."

Ruediger Dahlke


     Ob im Kleinen oder im Großen, es mangelt überall an Demut, an Akzeptanz und Bescheidenheit. Es mangelt an der Fähigkeit, Verantwortung für das eigene Schicksal zu übernehmen. Wo man es angeblich tut, da nimmt man seine Geschicke in eben jener Trotzhaltung in die eigene Hand und holt sich dann gerne das größte Stück vom Kuchen für sich selbst heraus, denn schließlich steht es uns zu, und man soll sich nicht klein machen, indem man anderen den Vortritt lässt oder falsche Bescheidenheit übt, denn wer hatte keine Kindheit, wo er auf die ein oder andere Weise nicht zu seinem Recht gekommen ist und leidet noch heute darunter?!
Richtig, falsche Bescheidenheit nutzt niemandem etwas, so wie jeder Schein der Dinge eben nur ein Schein, nicht aber die Wahrheit ist. Und wenn wir in diesem leben, sind wir fern von unserer Quelle und ganz fern vom Licht. Wie gut nur, dass es Kunstlicht gibt! ....


"Bringt viel Licht in die Welt!
Licht, bringt Licht!
Licht soll auf jeden einzelnen strahlen!
Die Aufgabe ist nicht beendet, bis nicht jeder zum Schöpfer gelangt.
Bringt Licht den Armen,
und bringt noch mehr Licht den Reichen,
denn sie brauchen es mehr als die Armen.
Bringt Licht den Ungelehrten
und noch mehr Licht den Gelehrten,
denn die Eitelkeit der Lehren unserer Zeit ist mächtig.
Bringt Licht! - Bringt Licht zu allen!

Vivekananda


     Demut
In dieser Zeit der Selbsterhöhung und Gottgleiche, die wir nicht nur daran erkennen, dass der Mensch sich die Erde untertan gemacht hat, dass er über alles verfügt und alles benutzt und ausnutzt, wo er keine Grenzen akzeptiert, nicht zu Land, zu Wasser und in der Luft, wo er darüber bestimmt, ob es regnen oder hageln darf, wo er künstlichen Schnee schafft und ein beach life ohne Meer, wo er sich selbst klonen kann, wo er nicht mehr das Einverständnis der Natur braucht, damit zwei seiner Art sich zu einem neuen Dritten vereinen können, wo Kinder in der Retorte entstehen und selbst das, was der Mensch Liebe nennt, käuflich ist, sondern auch bei den Gurus der neuen Zeit, die sich bei Gott wähnen und ihren Platz in der materiellen Existenz auf Erden dadurch sichern, dass sie Rituale und Heiligtümer als leere Hüllen bar jeden Inhalts verkaufen und damit andere Menschen, die sich gerade auf die Suche gemacht haben, in die Irre führen und ihnen nicht Wege, sondern Umwege anbieten.
Nun gut, nur wer diese Umwege auch gehen muss, fällt darauf herein. Und doch so viel zum Trost, denn es ist ja auch wahr:


"Der Mensch schreitet nicht vom Irrtum zur Wahrheit,
sondern von Wahrheit zu Wahrheit,
von einer niedrigeren zu höherer Wahrheit."

Vivekananda


     Das Leid der Welt liegt im Hochmut des Menschen begründet, der ein Instrument seines Egos ist. Über den Hochmut werden wir zu Herrenmenschen, die sich alles nehmen können, was sie nur wünschen. So dienen wir unserer Gier nach Macht, nach Geld und Besitz, nach Kontrolle und Position und werden für einen Augenblick scheinbar unsterblich.
Dem Hochmut gegenüber steht die Demut, die uns fühlen lässt, dass nicht wir der Herr und Schöpfer sind. Demut lässt uns Grenzen akzeptieren und weiß um unsere Rolle eines Tropfens im Ozean.
Leider wird Demut vom heutigen Herrenmenschen mit Kleinmut verwechselt und darum erbittert bekämpft. Am Kleinmut, so er vorhanden ist, sollte sicherlich gearbeitet werden, indem man ergründet, woher er kommt. Denn ganz gewiss sollte jeder Mensch wie auch jedes Tier, ja selbst jede Pflanze in seine / ihre volle Stärke finden, mag sie auch noch so gering sein, um mit einem klaren Rückgrat durch die Welt zu gehen oder darin zu stehen. Jedoch darf diese dem Kleinmut entwachsene Stärke nicht zum Hochmut werden und muss ihr bescheidenes Maß wahren im Spiel der Kräfte, was sich eben in der Demut zeigt.
Damit wir in die Demut finden, geben die Natur und die kosmische Kraft uns noch immer einige Grenzen vor und je weniger wir diese akzeptieren wollen, umso bestimmter werden sie gezogen.
Menschen, die alles haben und bisher alles kaufen konnten, können es nicht akzeptieren, kein Kind zu bekommen, wenn sie eines haben wollen.
Menschen, die alles haben und bisher alles kaufen konnten, können es auch nicht akzeptieren, keine erfüllte Partnerschaft zu haben, keine Liebe zu erfahren und keine Romanze zu erleben, wenn es gerade in ihren Plan passen würde.
Wir besitzen nicht die Macht, einen Tsunami zu verhindern, ebenso wenig wie ein Erdbeben oder einen Vulkanausbruch.
Und während wir uns noch für teures Geld um die Erfüllung des Kinderwunsches durch eine künstliche Befruchtung bemühen können und der Natur am Ende doch noch ein Kind oder gleich mehrere abzwingen mögen, so hilflos müssen wir uns der Tatsache stellen, dass es wahre Liebe nicht zu kaufen gibt, dass man sie nicht künstlich züchten und erzeugen kann und dass der oder diejenige, für den oder die das Schicksal keine zweite Hälfte vorgesehen zu haben scheint, sich dann damit abfinden muss, so wie wir uns mit anderen Naturgewalten und Schicksalsschlägen abfinden müssen. Mit dem Unfall, dem Börsencrash, mit einer plötzlichen unheilbaren Krankheit und, allem voran, mit dem Tod. Auch diesem wollte man schon vielfach ein Schnippchen schlagen und ja, ganz recht, auch ihn müssten wir nicht akzeptieren, wären wir nur wirklich gottgleich. Wir könnten unsere Zellen zu ewigem Leben animieren und könnten für immer in derselben materiellen Form verbleiben oder diese nach unserem eigenen Gutdünken verändern, damit sie unseren Vorstellungen noch besser entspricht.
Die Demut ist der Schlüssel zur Akzeptanz des eigenen Schicksalsweges und somit der erste Schritt dahin, für unser Schicksal selbst die Verantwortung zu übernehmen.
Nicht "mein Wille geschehe", sondern "dein Wille geschehe" sollte das Leitmotiv sein, aus dem wir unser Lebenslied komponieren.

     Demut gegenüber dem Himmel, Demut gegenüber der Erde, Demut auch gegenüber unserer eigenen Mitte, die - wir haben es schon gehört - einen göttlichen Kern besitzt.


"Ich glaube, dass wir einen Funken ew'gen Lichts in uns tragen,
das im Grunde des Seins leuchten muss
und welches unsere schwachen Sinne nur von ferne ahnen können.
Diesen Funken in uns zur Flamme werden zu lassen
und das Göttliche in uns zu verwirklichen,
ist unsere höchste Pflicht."

Goethe


Lassen wir Edward Bach, den Begründer der Bachblüten - Therapie, das Obenbeschriebene zu dem so wesentlichen Thema der Demut in seinen Worten noch einmal sagen:

"Im Grunde genommen liegt auf Erden der Fehler in dem Verlangen nach weltlichen Dingen; im Himmel ist die große Gefahr die Gier und das zu große Verlangen nach geistigen Dingen. Wie auf Erden die Habsucht den Aufstieg der Seele arg behindern kann, so findet man das Gleiche auch im geistigen Leben, wo tiefste Demut und Dienen verlangt sind, statt des Verlangens nach Vollkommenheit.
Der Wunsch, gut zu sein, Gott zu sein, kann im geistigen Leben ein ebenso großes Hindernis darstellen wie das Verlangen nach Gold oder Macht im irdischen Dasein. Je weiter man voranschreitet, desto größer müssen die Demut, die Geduld und der Wunsch zu dienen sein.
Auf dem alten Weg kämpftest du gegen die Gier nach Gold (Gold ist das Sinnbild weltlicher Macht); in der neuen Welt jedoch, so merkwürdig es auch anmutet, bekämpfst du die Gier nach Gutem. »Wer von uns wäre der Größere im Himmelreich?«
Das Hindernis für geistiges Weiterkommen ist das Verlangen fortzuschreiten.
In diesem Reich ist es »Sein«, nichts zu verlangen; »Sein« erbringt sich selbst als Lohn.
Das bezieht sich nicht nur auf dieses Leben, sondern noch mehr auf jene, die der geistigen Welt entgegenstreben. Es darf kein Verlangen geben, gut zu sein, kein Verlangen nach raschem Vorankommen oder Vervollkommnung, sondern demütiges Sich - Bescheiden, an jedem Ort des Dienens zu warten, bis man zu einem höheren berufen wird.
In diesem Reich kommen wir nicht durch unsere eigenen Anstrengungen voran, sondern warten nur, bis wir für würdig befunden werden.
Auf Erden: Bemühungen, im Himmel: das Gegenteil.
Das bedeutet, dass selbst das größte Opfer zugunsten des Gewinns von geistiger Größe noch falsch ist. Das ist wie bei dem reichen Jüngling, der sagte: »Das habe ich alles getan«, und doch, es hat ihm nicht die Himmelstüre geöffnet.
Der einzige Zugang ist der unpersönlich geleistete Dienst, nicht, um geistig weiter zu kommen, sondern allein aus dem inneren Wunsch zu dienen. Das ist der Schlüssel zu den Hindernissen, die du jetzt erforschen wirst.
Wir sind es gewohnt, uns so zu üben, dass unser Körper nichts gilt, dass es kein Ego gibt; dann müssen wir erkennen, dass unsere Seelen nicht zählen.
Für das nächste Kommen Christi gibt es eine Gruppe von Menschen, die, um Ihn willkommen zu heißen, imstande sein sollen, ihr irdisches Wesen zu überwinden und ihre Geistigkeit zu verwirklichen."


(geschrieben in Marlow 1933)